Montag, 11. Juli 2016

Wiedereröffnet! - Save the Illinois State Museum hat gezeigt, wie Lobby-Arbeit funktioniert

Das Illinois State Museum in Springfield/ Illinois hat seit dem 2.7.2016 wieder geöffnet.
Bei einer kleinen internen Feier zur Wiedereröffnung wurde Gouvernor Rauner zu Recht ausgebuht.  In seinem abstrusen Kampf gegen Staatsausgaben insbesondere für Kultur und Bildung war das Museum das erste Opfer und wurde im September 2015 geschlossen. Jetzt, mit Einführung eines Eintrittspreises durfte es wieder aufmachen - dabei hat es die Mehrheit seiner Wissenschaftler und Kuratoren inzwischen verloren, die für sich keine Zukunft mehr am Museum sahen. Drittmittelprojekte, die mehr Geld eingeworben haben, als realistischerweise durch Eintrittsgelder eingenommen werden, sind ausgelaufen und haben nun deutlich schwierigere Bedingungen. Leihgaben an das Museum wurden zurückgezogen.  Außer Flurschaden und einer Demonstration bildungs- und vernunftferner Politik hat der Gouvernor nichts geleistet. Geschlossen wurden auch die Außenstellen des Museums, von denen das Dickson Mounds Museum in Fulton nun ebenfalls wieder eröffnet wurde. Zwei weitere Außenstellen mit Kunstausstellungen bleiben indes geschlossen. 

Lorin Nevling, Vorsitzender des Museum Boards beurteilt die Schließung des Museums als “the most destructive non-natural disaster in the history of American museums.”

https://www.facebook.com/Save-the-Illinois-State-Museum-917517601639564/?fref=nf
Signet der facebook-Gruppe SIStM
Möglich war die Wiedereröffnung nur durch eine gezielte, sehr geschickt organisierte Protestkampagne, die Demonstrationen, vor allem aber Eingaben an die entsprechenden Abgeordneten und Gremien umfasste. Dazu wurden genaue Handlungsanweisungen mit telefonnummern und Argumentationen gegenüber den Politikern kommuniziert.

Andernortens verlangt die sinnlose Sparpolitik in Illinois weitere Opfer: An den Schulen, Universitäten und bei den historischen Monumenten des Staates:
Betroffen ist selbst die bekannte Fundstelle von Cahokia (s. wikipedia), die das größte präkolumbische urbane Zentrum nördlich von Mexiko darstellt und die seit 1982 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. 

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